Seit wenigen Tagen läuft die WM in Katar und trotz der zahlreichen politischen Diskussionen im Voraus rollt nun der Ball und viele Menschen wollen dabei zuschauen. Katar hat allerdings eine zweistündige Zeitverschiebung zu Deutschland, weshalb viele Spiele bereits mittags und nachmittags stattfinden – gerade dann, wenn viele arbeiten müssen. Doch was für Regeln gelten während der WM am Arbeitsplatz?

Urlaub für Fußballspiele?

Bei der Festlegung des Urlaubs sind die Wünsche des Arbeitnehmers zu berücksichtigen. Das bedeutet, dass sich Mitarbeiter grundsätzlich für ein Deutschland-Spiel freinehmen können. Der Arbeitgeber darf das allerdings aus betrieblichen Gründen verweigern, so zum Beispiel wenn zu viele Arbeitnehmer für das Spiel Urlaub nehmen wollen oder ein anderer personeller Engpass besteht.

Verschieben der Arbeitszeit?

Wer keinen Urlaub nehmen kann oder möchte, will vielleicht seine Arbeitszeit oder seine Mittagspause so verschieben, dass er während der Dauer des Spiels nicht arbeiten muss. Eine solche Verschiebung der Arbeitszeit fällt grundsätzlich unter das Weisungsrecht des Arbeitgebers. Er kann grundsätzlich die Zeit der Arbeitsleistung bestimmen, ein früherer Feierabend aufgrund eines WM-Spiels muss deshalb in Abstimmung mit ihm vereinbart werden. Wenn ein flexibles Arbeitszeitenmodell besteht, kann dies meist für das Sehen des Spiels genutzt werden, allerdings auch wieder in Abstimmung mit dem Arbeitgeber.

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Spiel am Arbeitsplatz anschauen?

Während der Arbeitszeit muss der Arbeitnehmer die Arbeitsleistung erbringen, für die er vergütet wird. Er hat keinen Anspruch darauf, während der Arbeitszeit Fußball zu schauen, insbesondere da Fußballschauen die nötige Konzentration von der eigentlichen Arbeitsleistung nimmt. Wenn im Betrieb allerdings Radio gehört wird, darf darüber auch das Fußballspiel verfolgt werden. Außerdem dürfen Arbeitnehmer auch kurz im Internet den Spielstand abfragen, solange die private Internetnutzung am Arbeitsplatz gestattet ist.  Das Streamen des Spiels über die gesamten 90min im Internet, verletzt aber die Arbeitspflicht und ist deshalb nicht erlaubt.

Trikot am Arbeitsplatz tragen?

Wenn man während der Arbeit dem Spiel schon nicht live mitfiebern kann, kann man auf die Idee kommen, das Team indirekt durch das Tragen eines Trikots zu unterstützen. Ob das erlaubt ist, hängt von den Gepflogenheiten im Betrieb ab. Wenn Kundenkontakt besteht und dementsprechende Kleidervorschriften im Betrieb existieren, ist ein Trikot meist nicht zulässig. Gleiches gilt, wenn Hygiene- oder Sicherheitsbedenken gegen das Trikot am Arbeitsplatz bestehen.

WBS berät Sie gerne!

Sie wurden abgemahnt, weil sie während der Arbeitszeit ein WM-Spiel angeschaut oder ein Trikot zur Arbeit getragen haben? Unsere erfahrenen Fachanwälte aus dem Arbeitsrecht beraten Sie gerne und stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Rufen Sie uns jederzeit unter 0221 / 951 563 0 (Beratung bundesweit) an.

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