Täglich grüßt die neue Betrugsmasche. Die Verbraucherzentrale warnt vor neuen Formen der Telefonabzocke. So geben sich Betrüger als Mitarbeiter von PayPal aus, um Verbraucher zum Drücken einer Tastenkombination zu bewegen. Auch der altbekannte Enkeltrick taucht in einem neuen Gewand auf. Diese technologisch ausgefeilte Masche nutzt künstliche Intelligenz, um vertraute Stimmen von Verwandten nachzuahmen, sodass Familienangehörige sich genötigt fühlen, Geld zu überweisen.

Derzeit warnt die Verbraucherzentrale Thüringen vor besonders perfiden neuen Abzocken. Nicht nur Thüringer Bürger, sondern natürlich auch andere Bundesländer sind davon betroffen. Bei den beiden Betrugsmaschen sollen Betroffene gezielt unter Druck gesetzt werden, um sie zum schnellen Handeln zu bewegen.

PayPal-Trick

Bei dem PayPal-Trick schildern Verbraucher vermehrt folgendes Szenario: Das Telefon klingelt und der Anrufer gibt sich als Mitarbeiter von PayPal aus. Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen – wie einer vermeintlich veranlassten Überweisung – soll man eine bestimmte Taste drücken, um diese Zahlung abzubrechen. Folgt man der Anweisung der angeblichen PayPal-Servicekraft, besteht die Gefahr, dass das Drücken der Taste unberechtigterweise als Zustimmung zu einem Vertrag missbraucht wird. Statt den Anweisungen der Betrüger Folge zu leisten, sollte man sofort auflegen und prüfen, ob tatsächlich verdächtige Zahlungen vom Konto abgingen. Falls dies der Fall sein sollte, sollte nur über die App oder die PayPal-Internetseite Kontakt zum echten PayPal-Kundenservice aufgenommen werden. In der Regel ruft PayPal seine Kunden nicht an und fordert erst recht nicht dazu auf, Zahlungen zu leisten.

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Künstliche Intelligenz trifft auf den Enkeltrick

Der Enkeltrick ist eine der weit verbreitetsten Betrugsmaschen, welche einem großen Bevölkerungsteil mittlerweile bekannt sein dürfte. Die neueste Abwandlung dieser Abzocke ist aber besonders perfide, was sie – nicht nur für ältere Menschen – besonders gefährlich macht. Wie beim klassischen Enkeltrick wird auch hier vorgetäuscht, dass sich der Enkel oder Neffe in einer Notsituation befindet und dringend Geld benötigt. Bei der klassischen Variante konnten die meisten Betroffenen jedoch bereits an der Stimme erkennen, dass der Anrufer nicht ihr Verwandter ist. Das könnte sich jetzt ändern. Betrüger nutzen nun nämlich Sprachfetzen, die sie aus den sozialen Medien entnehmen und anschließend mit einer Künstliche-Intelligenz-Software manipulieren. Der Hilferuf am Telefon klingt mithilfe der Software dann wie die echte Stimme des Verwandten. So ist es für die Betroffenen weitaus schwerer, die Masche zu erkennen.

Wie erkennt man die Masche?

Neben der Stimmlage gibt es aber andere Möglichkeiten, den Fake-Anruf zu erkennen. So sind kleine Unregelmäßigkeiten in der Stimme, wie in etwa abgehackt klingende Wortfetzen, ein Indiz für eine Abzocke.

Wer einen solchen Anruf erhält, sollte sofort das Gespräch beenden und den vermeintlich in einer Notlage befindlichen Enkel oder Neffen mit der bekannten eingespeicherten Nummer anrufen. Man sollte sich am Telefon nie unter Druck setzen lassen, überstürzte und ungeprüfte Entscheidungen zu treffen.

Fake-Anruf erhalten und jetzt?

Wer von einer Abzockmasche betroffen ist, kann sich an die zuständige Beratungsstelle der Verbraucherzentrale wenden. Wenn der Enkeltrick dazu geführt hat, dass Geld an Fremde überwiesen wurde, hilft meist nur noch eine Strafanzeige bei der Polizei.

jsc